Unterwasserdruckstrahlmassage

Die Unterwasserdruckstrahlmassage (zuweilen mit der Unterwassermassage verwechselt) ist eine Therapie, die sowohl zu den Massagen, als auch in die Hydrotherapie gehört. Der Patient sitzt in einer Badewanne und wird mit Wasser, welches mit hohem Druck aus einem Wasserschlauch kommt, massiert. Über einen Schlauch, der mit verschiedenen Düsen versehen werden kann, tritt ein Wasserdruckstrahl aus, der zwischen 0,5-4 bar regulierbar ist. Mit diesem Wasserdruckstrahl wird der in der Wanne liegende Patient massiert. Dabei kommen folgende physikalischen Reizgrößen zur Wirkung: die Temperatur, der Auftrieb, der hydrostatische Druck, der Massagedruck, die Dauer der Behandlung und die Stufenlagerung in der Nachruhepackung.

Wirkung

Es lassen sich drei Bereiche für die Wirkung der UWM abgrenzen. Im ersten Bereich, der sich auf die Muskulatur und das Gewebe bezieht, findet eine Entspannung und Entstauung statt. Der Stoffwechsel und die Ernährung (Trophik) des Gewebes wird angeregt und damit eine Resorption im Gewebe gefördert. Vernarbungen und Verklebungen des Gewebes werden gelöst. Der zweite Bereich umfasst die Wirkung auf das Herz und den Blutkreislauf. Hier findet eine Senkung bei Bluthochdruck und eine Steigerung der Pulsfrequenz und des Schlagvolumens statt. Der periphere Gefäßwiderstand wird gesenkt und die Atemfrequenz erhöht. Zum letzten Bereich gehört die Wirkung auf das Nervensystem. Es findet eine Schmerzlinderung und eine vegetative Gesamtumschaltung in Richtung einer Vagotonie statt.

Indikation

Die UWM kann wie bereits erwähnt in starker und abgeschwächter Form appliziert werden. Wie stark der Applikationswert sein sollte, hängt dabei ganz von der zu behandelnden Erkrankung ab. Besonders bei Kontrakturen, z. B. durch Narben, Myogelosen und bei hypotoner Muskulatur ist eine starke Form der UWM indiziert. Auch eine Psoriasis vulgaris sollte mit einem hohen Applikationswert behandelt werden. Die meisten indizierten Krankheitsbilder sollten allerdings mit einer weiten Düse und/oder wenig Druck therapiert werden. Hierzu zählen AtrophienMuskelhartspann, Zerrungen der Bänder und MuskelnArthrosen und der Morbus Bechterew. Neben diesen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates gibt es aber auch eine Reihe von Indikationen unter den Organ-, Kreislauf- und neurologischen Erkrankungen. Hierzu zählen die chronische Obstipation, nicht akute Erkrankungen der Gallenblaseperipherarterielle Durchblutungsstörungen, das Ulcus crurisMorbus Parkinson und Sensibilitätsstörungen. Gerade bei der Therapie von Erkrankungen der inneren Organe muss auf einen niedrigen Applikationswert bei einem weiten Düsenquerschnitt geachtet werden.

Literatur

  • Otto Gillert, Walther Rulffs: Hydrotherapie und Balneotherapie. Theorie und Praxis. Pflaum 1990. ISBN 3-7905-0586-2
  • Bernard Kolster, Gisela Ebelt-Paprotny: Leitfaden Physiotherapie. Befund, Techniken, Behandlung, Rehabilitation. Urban & Fischer Verlag 1996. ISBN 3-437-45160-X
  • Willibald PschyrembelPschyrembel Naturheilkunde und alternative Heilverfahren. Gruyter 1996. ISBN 3-11-018524-5